Bild eines Teams, dass die Hände zusammensteckt mit Schriftzug: Resilienz & Kommunikation

Resilienz und Kommunikation: Der Schlüssel zu individueller und gemeinsamer Stabilität

In einer zunehmend komplexen und schnelllebigen Welt, egal, ob das Ganze unter VUCA oder BANI firmiert, stehen Teams und Unternehmen vor immer neuen Herausforderungen. Dabei rückt ein Begriff in den Fokus, der sowohl in der Psychologie als auch in der Unternehmensentwicklung an Bedeutung gewinnt: Resilienz.
Resilienz beschreibt die Fähigkeit, mit Stress, Rückschlägen und Belastungen konstruktiv umzugehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Eine zentrale Rolle bei der Förderung von Resilienz spielt die Kommunikation – im Team, zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden sowie auf Unternehmensebene. Doch wie genau hängen Resilienz und Kommunikation zusammen?

Resilienz: Mehr als nur mentale Stärke

Resilienz basiert auf verschiedenen psychologischen Komponenten wie Selbstwirksamkeit, Optimismus und sozialer Unterstützung. Studien, wie die von Dr. Emmy Werner, zeigen, dass resiliente Menschen nicht nur über eine starke innere Haltung verfügen, sondern auch von ihrem Umfeld profitieren. Insbesondere soziale Beziehungen und die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren, spielen eine entscheidende Rolle. Hier setzt Kommunikation als Verstärker von Resilienz an.

Kommunikation als Basis für Resilienz

Eine offene, wertschätzende Kommunikation schafft Vertrauen und gegenseitige Unterstützung. Laut der Theorie des sozialen Austauschs von George Homans (1958) führen ehrliche und positive Interaktionen zu einer stärkeren Bindung innerhalb eines Teams. Diese Bindung erhöht die Fähigkeit, gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Eine Studie von Abraham Carmeli von 2013 belegt, dass Teams mit einem hohen Maß an emotionaler Intelligenz und offener Kommunikation resilienter sind, da sie Konflikte konstruktiv lösen und eine positive Fehlerkultur pflegen.

Praktische Ansätze für resilienzfördernde Kommunikation

  1. Transparenz und Offenheit Transparente Kommunikation gibt Orientierung und Sicherheit. Führungskräfte sollten klar und ehrlich über Situation, Herausforderungen und Ziele informieren. Dies schafft Vertrauen und minimiert Unsicherheiten.
  2. Aktives Zuhören Zuhören ist eine Kernkompetenz in der Kommunikation. Studien von Carl Rogers belegen, dass aktives Zuhören das Gefühl der Wertschätzung und Zugehörigkeit fördert – essenziell für resiliente Teams.
  3. Konstruktive Rückmeldungen Feedback sollte nicht nur Kritik beinhalten, sondern auch Stärken hervorheben. Positive Rückmeldungen steigern das Selbstvertrauen und die Motivation der Teammitglieder.
  4. Fehlerkultur etablieren Eine offene Fehlerkultur, in der Fehler nicht sanktioniert, sondern als Lernchance gesehen werden, fördert die Resilienz. Dies schafft einen Raum, in dem sich Mitarbeitende trauen, Risiken einzugehen und innovative Lösungen zu finden. Aus Resilienz entsteht ein Mehr an Handlungsoptionen.
  5. Empathie und emotionale Intelligenz Empathie ist der Schlüssel zu einer tiefen zwischenmenschlichen Verbindung. Der amerikanische Psychologe Daniel Goleman betont in seinen Arbeiten zur emotionalen Intelligenz, wie wichtig es ist, Emotionen zu erkennen und darauf einzugehen, um resiliente Beziehungen zu schaffen.

Fazit

Resilienz ist keine isolierte Eigenschaft, sondern das Ergebnis eines Zusammenspiels aus individuellen Fähigkeiten und der Dynamik innerhalb eines Teams oder Unternehmens. Offene, wertschätzende Kommunikation schafft die Basis, auf der Resilienz wachsen kann. Sie fördert nicht nur die individuelle Stabilität, sondern auch die Fähigkeit eines Teams, gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Unternehmen, die eine resilienzfördernde Kommunikationskultur etablieren, legen damit den Grundstein für nachhaltigen Erfolg – sowohl auf menschlicher als auch auf wirtschaftlicher Ebene.

Das zeigt, dass Unternehmen ein hohes Interesse haben (müssen), in ihrer Organisation Resilienz zu kultivieren. Der Dünger ist die Kommunikation!

Literatur:

Werner, E. E./Smith, R. S. (2001): Journeys from Childhood to Midlife: Risk, resilience and recovery. Ithaca, N.Y.

Homans, G.C. (1961). Social behavior: Its elementary forms. New York: Harcourt

Carmeli, A., Friedman, Y., & Tishler, A. (2013). Cultivating a resilient top management team: The importance of relational connections and strategic decision comprehensiveness. Safety Science, 51(1), 148–159.

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